Komplimente unter Freunden

Neulich Abend hatte ich eine Unterhaltung mit einem Freund (bissel Macho, aber trotzdem ganz ok) über den leidigen Sexismus im Alltag. Keine hitzige Diskussion, eher lockerer Austausch im Vergleich zu den Online-Debatten. Es gab ein bisschen hin und her und plötzlich:

„für eine Frau, die offenbar ein bisschen feministisch tickt, siehste echt verdammt gut aus“

„für einen Mann, der offenbar ein bisschen feminismuskritisch tickt, haste echt einen verdammt guten Geschmack“

Wir tauschten ein dickes Grinsen aus und waren wieder beste Freunde. So herrlich einfach kann das reale Leben sein. 🙂

19 Kommentare zu “Komplimente unter Freunden

  1. Jaja, das Klischee von den hässlichen Feministinnen… Erinerst du dich noch daran, als die von der IGAF Werbung mit der ach so hübschen Kristina Schröder gemacht haben, nachdem sie ihre Feminismus-Kritik geäußert hat? So nach dem Slogan: „So gut sieht eine Antifeministin aus, kein Wunder, dass Feministinnen sie hassen…!“ Aber eine waschechte, jedoch sehr unattraktive Antifeministin wie Christine Luka, die ja auch für das gelbe Forum verantwortlich ist, ist offenbar nicht geeignet als weibliche Gallionsfigur für dieses frauenfeindliche Intrigantenstadl^^

    • Erinerst du dich noch daran, als die von der IGAF Werbung mit der ach so hübschen Kristina Schröder gemacht haben, nachdem sie ihre Feminismus-Kritik geäußert hat?

      Natürlich. War bei Mdme Hermann ja auch nicht anders. Ohne die Totschlagkeule Nr 1 gehts eben nich. 😉

      Aber eine waschechte, jedoch sehr unattraktive Antifeministin wie Christine Luka, die ja auch für das gelbe Forum verantwortlich ist, ist offenbar nicht geeignet als weibliche Gallionsfigur für dieses frauenfeindliche Intrigantenstadl

      Es ist ja auch total oberflächlich, auf Äußerlichkeiten rumzureiten. Äh, Moment… finde den Fehler.

      Jaja, das Klischee von den hässlichen Feministinnen

      Aber ich darf dir versichern, dass das keineswegs böse gemeint war. Eine kleine Spitze von beiden Seiten und damit wars gut 🙂
      Außerdem hatte er Recht. Ich sehe ja wirklich verdammt gut aus 😀

    • „Natürlich. War bei Mdme Hermann ja auch nicht anders. Ohne die Totschlagkeule Nr 1 gehts eben nich.“

      Genauso gut könnte man diue Antifeministen René Kuhn oder Urs Bleiker optisch mit dem profeministischen Männerrechtler Markus Theunert vergleichen. Wer weiß, wie die drei Herren aussehen, weiß, was ich meine.

      „Es ist ja auch total oberflächlich, auf Äußerlichkeiten rumzureiten. Äh, Moment… finde den Fehler.“

      Das ist ja auch das witzige daran: Ständig lamentieren Antifeminsten darüber, dass Frauen nur nach oben heiraten, dass sie zu sehr auf Geld und Status achten und daher bei der Partnerwahl zu oberflächlich sind im Vergleich zu den ach so romantischen, liebevollen Männern. Aber sie sind es doch, die gleichzeitig Frauen gerne aufs Äußere reduzieren, biologisch rechtfertigen, dass Männer jüngere haben wollen, Antifeministinnen und Feministinnen in „schön“ und „hässlich“ aufteilen und unsereins unter die Nase reiben, dass z. B. Frauen aus Russland viiiel hübscher sind als wir.

      „Aber ich darf dir versichern, dass das keineswegs böse gemeint war. Eine kleine Spitze von beiden Seiten und damit wars gut.“

      Sicher, das habe ich verstanden. Mein bester Freund hat mal folgenden Witz losgelassen: „Wie nennt man das unwichtige Stück Fleisch um die Vagina herum? Die Frau!“ Ich konnte drüber lachen, weil ich weiß, dass er es nicht so ernst meint 🙂

    • Genauso gut könnte man diue Antifeministen René Kuhn oder Urs Bleiker optisch mit dem profeministischen Männerrechtler Markus Theunert vergleichen. Wer weiß, wie die drei Herren aussehen, weiß, was ich meine.

      Stimmt auffallend.

      Das ist ja auch das witzige daran:

      Ja, das ist auch witzig. Ich hab vor einiger Zeit mal eine Diskussion verfolgt, in der jemand auf nicht nicht vorhandene Attraktivität einer Antifeministin hingewiesen hat. Hui was war da der Teufel los! Wie könne man denn nur und es komme ja nur auf innere Schönheit an und überhaupt wie kann man es nur wagen…!!!einself!!!
      Auch ich hab das hier schon erlebt, wenn auch nicht so krass.
      Lustigerweise sind das meist genau die gleichen, die gern und oft Bilder von Frauen posten, um drüber zu sabbern oder zu lästern.

      Ich konnte drüber lachen, weil ich weiß, dass er es nicht so ernst meint

      Unter Freunden finde ich das völlig in Ordnung. Wenn man sich kennt und weiß wie der andere tickt.

    • Stimmt, und ich finde es nach wie vor bezeichnend, dass man sich offenbar nicht zum Aussehen anderer Menschen äußern darf, wenn es dem antifeministischen Wunschdenken widerspricht, ohne dass sofort ein Beißreflex… sorry, ich meine natürlich Kritik kommt.

    • @ Onyx

      „Stimmt, und ich finde es nach wie vor bezeichnend, dass man sich offenbar nicht zum Aussehen anderer Menschen äußern darf, wenn es dem antifeministischen Wunschdenken widerspricht, ohne dass sofort ein Beißreflex… sorry, ich meine natürlich Kritik kommt.“

      Ich bin für die Ausschaltung solcher Diskursstrategien aus weltanschaulichen Diskussionen.
      Außerdem bin ich kein Antifeminist.

    • Nun ist dieser Strang hier aber keine „weltanschauliche Diskussion“.

      Außerdem, warum sagst du MIR das? Wenn andere über das Aussehen anderer lästern, sehe ich dich selten kritisch einschreiten.

    • @ Onyx

      „Nun ist dieser Strang hier aber keine “weltanschauliche Diskussion”.“

      Ich bezog mich ja auch auf deinen Verweis auf andere Stränge, (der wiederum einen indirekten Bezug auf einen früheren Beitrag von mir implizierte).

      „Außerdem, warum sagst du MIR das?

      Weil dein vorheriger Kommentar meinen Standpunkt dazu falsch wiedergegeben hat.

      „Wenn andere über das Aussehen anderer lästern, sehe ich dich selten kritisch einschreiten.“

      Kommt auf den Gesamtkontext an. Da im Geschlechterdiskurs allgemein viel Unfug erzählt wird, käme ich zu wenig anderem, wenn ich ständig „kritisch einschreiten“ wollte.
      Im Allgemeinen gibt es von mir aber schon einige kritische Analysen zu problematischen Diskursstrategien in der Geschlechterdebatte.

    • Ich bezog mich ja auch auf deinen Verweis auf andere Stränge, (der wiederum einen indirekten Bezug auf einen früheren Beitrag von mir implizierte).

      Ich bezog mich auf diesen Strang und den Kommentar von dir, das ist richtig. Aber wo ist da ein indirekter Bezug auf einen früheren Beitrag von dir?

      Weil dein vorheriger Kommentar meinen Standpunkt dazu falsch wiedergegeben hat.

      Inwiefern? Es ist doch eine Tatsache, dass es antifeministisches Wunschdenken ist, dass Feministinnen alle häßlich sind und es ist Tatsache dass mangelnde Attraktivität von Antifeministinnen hingegen nicht angesprochen wird, „weil das ja voll oberflächlich ist“. Damit sage ich ja nicht, dass es deinem Denken entspricht, aber du warst nun mal der einzige, der sich dazu geäußert, und das Klischee schön bedient hat.

      Kommt auf den Gesamtkontext an.

      Der Gesamtkontext ist in den allermeisten Fällen Nebensache. Irgendwelche Leute gibt es IMMER, die aus JEDEM Thema einen Feministinnen-sind-häßlich-Kontext zaubern. IMMER.

      Da im Geschlechterdiskurs allgemein viel Unfug erzählt wird, käme ich zu wenig anderem, wenn ich ständig “kritisch einschreiten” wollte.

      Welchen besonders schlimmen Unfug hab ich denn erzählt, dass du das nun hier getan hast? Dass ich das Aussehen von Frau Ebeling kritisiert habe? Mit Verlaub, da solltest du dich echt an andere Adressen wenden…

  2. @ Onyx

    „Ich bezog mich auf diesen Strang und den Kommentar von dir, das ist richtig. Aber wo ist da ein indirekter Bezug auf einen früheren Beitrag von dir?“

    Im ersten Satz erwähnst du selbst die Bezugnahme, im zweiten fragst du, wo der Bezug sein soll?

    „Inwiefern? Es ist doch eine Tatsache, dass es antifeministisches Wunschdenken ist, dass Feministinnen alle häßlich“ sind und es ist Tatsache dass mangelnde Attraktivität von Antifeministinnen hingegen nicht angesprochen wird, “weil das ja voll oberflächlich ist”. Damit sage ich ja nicht, dass es deinem Denken entspricht, aber du warst nun mal der einzige, der sich dazu geäußert, und das Klischee schön bedient hat.“

    Nein – ich habe noch nie etwas über eine angebliche mangelnde Attraktivität von Feministinnen gesagt und Antifeminist bin ich auch nicht.
    Ich habe also keinesfalls irgendein Klischee diesbezüglich bedient.

    Deine Formulierung lautete übrigens:

    „Auch ich hab das hier schon erlebt, wenn auch nicht so krass.
    Lustigerweise sind das meist genau die gleichen, die gern und oft Bilder von Frauen posten, um drüber zu sabbern oder zu lästern.“

    „Der Gesamtkontext ist in den allermeisten Fällen Nebensache. Irgendwelche Leute gibt es IMMER, die aus JEDEM Thema einen Feministinnen-sind-häßlich-Kontext zaubern. IMMER.“

    Gemeint war:
    1. Es gibt Kontexte mit erhöhter Wahrscheinlichkeit eine Person zu verletzen.
    2. Es gibt Kontexte, in denen bei einer Person, die eine entsprechende Diskursstrategie anwendet, trotzdem vermutlich eine Fähigkeit zur kritischen Reflektion über problematische Diskursstrategien besteht.

    „Welchen besonders schlimmen Unfug hab ich denn erzählt, dass du das nun hier getan hast?“

    Bei dir greift Punkt 2. Wahrscheinlich besitzt du mehr kritische Reflektionsfähigkeit diesbezüglich als irgendein radikaler Antifeminist, also schien es mir lohnenswert zu versuchen, diese anzusprechen.

    • Im ersten Satz erwähnst du selbst die Bezugnahme, im zweiten fragst du, wo der Bezug sein soll?

      Äh, nein. Nicht dass wir uns verhaspeln, aber du sagtest:
      „Ich bezog mich ja auch auf deinen Verweis auf andere Stränge, (der wiederum einen indirekten Bezug auf einen früheren Beitrag von mir implizierte).“
      Und ich fragte, welchen früheren Beitrag du meinst, auf den ich mich indirekt in diesem besagten Strang beziehe.

      Ich habe also keinesfalls irgendein Klischee diesbezüglich bedient.

      Doch hast du. Nicht weil du selbst nicht über Attraktivität lästerst. Sondern weil du den Zeigefinger erhoben hast, weil ICH es getan habe.

      Bei dir greift Punkt 2. Wahrscheinlich besitzt du mehr kritische Reflektionsfähigkeit diesbezüglich als irgendein radikaler Antifeminist, also schien es mir lohnenswert zu versuchen, diese anzusprechen.

      Ja ich weiß, dass ich diese besitze. Trotzdem danke.
      Dennoch ist es interessant, nachzufragen, warum bestimmte Dinge bei manchen Leuten angesprochen und kritisiert werden und bei anderen nicht.

    • „Dennoch ist es interessant, nachzufragen, warum bestimmte Dinge bei manchen Leuten angesprochen und kritisiert werden und bei anderen nicht.“

      Das habe ich mich bei Christian auch gefragt. Arme Onyx, ist immer die Buhfrau…^^

    • Nee das stimmt ja so nicht. Das ist bei Maren, Robin oder Rexi genauso. Die verhalten sich meistens wesentlich zivilisierter als die bekannten Platzhirsche, werden aber als erstes ermahnt, „höflich“ zu sein. m(
      Angesichts dieser selektiven Blindheit interessiert es mich einen Dreck, was die Antifems sich dort über mich für einen Unsinn zusammenphantasieren. Ist eh meistens reine Projektion 😉

    • „Das ist bei Maren, Robin oder Rexi genauso. Die verhalten sich meistens wesentlich zivilisierter als die bekannten Platzhirsche, werden aber als erstes ermahnt, “höflich” zu sein. m(“

      Das mag dir subjektiv so vorkommen, stimmt aber nicht. Die andere Seite sieht es sogar so, dass ich ein „feministisches Uboot“ bin, weil ich ihnen nach deren Meinung mehr durchgehen lasse

    • Ich sehe ja, wie „die andere Seite“ tickt und daher interessiert mich das nicht, was die so sieht.

  3. Viele Belieidigungen betreffen aus evolutionär nachvollziehbaren Gründen den Partnerwert und da ist Aussehen eben immer einfach.

    Da sich zudem gerade die Leute, die einen geringen Partnerwert haben, vom anderen Geschlecht benachteiligt fühlen würde es nicht verwundern, wenn auf beiden Seiten im Schnitt ein geringerer Partnerwert anzutreffen ist.

    Da viele radikalere Feministinnen „Normschönheit“ ablehnen wäre es zudem auch wenig erstaunlich, wenn sie davon eher negativ abweichen.

    • @ Christian

      „Viele Belieidigungen betreffen aus evolutionär nachvollziehbaren Gründen den Partnerwert und da ist Aussehen eben immer einfach.“

      Wobei man im Hinblick auf eine ganzheitliche Behandlung dieses Themas das – aus evolutionär-psychologischer Perspektive – männliche Äquivalent dazu natürlich nicht außer Acht lassen sollte, also Unterstellungen und Beleidigungen, die eine Abwertung bezüglich Selbstbehauptungsfähigkeit und Status bei Männern beinhalten.

      Geht dies von feministischer Seite aus, heißt es dann „Heul doch“, „Mimimi“ etc., geht es von maskulistischer Seite aus, heißt dann „lila Pudel“.

      Die Diskursstrategie der Unterstellungen und Beleidigungen mit Bezug auf spezifisch männnliche oder weibliche Instinktdispositionen, der Versuch der Instrumentalisierung dieser archaischen Elemente für den weltanschaulichen Diskurs reproduziert und verstärkt natürlich traditionelle Geschlechterrollen, so dass dies eigentlich als zu den weltanschaulichen Grundlagen der meisten Strömungen des Feminismus wie auch des linken und liberalen Maskulismus (welche traditionellen Geschlechterrollen kritisch gegenüberstehen) im Widerspruch stehend betrachtet werden müsste.
      Vom Standpunkt einer immanenten Kritik aus, ist es tatsächlich etwas anderes, ob ein konservativer Geschlechtertraditionalist solche Diskursstrategien benutzt oder eine Gleichheitsfeministin oder ein linker Maskulist, die sich als Kritiker eines konservativen Geschlechtertraditionalismus verstehen. (Was die moralische Beurteilung solcher Diskursstrategien angeht, macht es natürlich keinen Unterschied, wer sie benutzt, siehe meine obigen Kommentare).

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