#Fettlogik-Blogstöckchen

Bin spät dran, aber jetzt fange ich das Fettlogik-Blogstöckchen von Erzählmirnix doch noch auf und beantworte ein paar Fragen.

1. Wie & wann bist du auf Fettlogik gestoßen?

Ich las die Rezension bei Robin und bin dann neugierig drauf geworden. Davor hat mich das ganze Thema kaum interessiert.

2. Hattest du vorher irgendwelche Erfahrungen mit Gewichtsveränderung (Diäten o.ä.) und wie waren diese?

Nicht wirklich. Ich war nie so stark übergewichtig, dass ich mich zu Diäten genötigt gefühlt hätte. Von halbherzigen kurzzeitigen Versuchen, mal das eine oder andere Kilo zu verlieren, abgesehen. In den letzten Jahren hat sich das etwas geändert. Dank meiner Schichtarbeit hatte ich keine regelmäßigen Essenszeiten mehr, dank meiner häufigen Erschöpfung habe ich wenig Energie darauf verwendet, mir gesunde Mahlzeiten zuzubereiten, sondern es mußte einfach nur schnell gehen. Das blieb natürlich nicht folgenlos. Fand ich jetzt nicht so wahnsinnig schlimm, ich bin ja nicht massiv auseinandergegangen. Ich bekam auch nie hämische Kommentare von anderen, wurde nie beschimpft, aber mein Wohlbefinden in meinem Körper hätte größer sein können. Dann kam „Fettlogik“. Und es hat mich derart motiviert, dass ich es unbedingt ernsthaft versuchen wollte.

3. Wie ging es dir beim Lesen? Hat sich durch das Lesen etwas verändert und wenn ja, was?

Wenn es nichts verändert hätte, hätte ich nicht abgenommen. 😉
Ich hatte genau Null Erwartungen an das Buch, war sogar sehr skeptisch, wie hier beschrieben. Aber es kamen unzählige motivierende und logische „Aha“- und Wiedererkennungs-Effekte.

4. Bei welchen Kapitel(überschrifte)n warst du skeptisch, bzw. von welchen Fettlogiken warst du bisher überzeugt? Wie siehst du es jetzt?

Ich war von sehr vielem überzeugt, was mir von Kindesbeinen an eingetrichtert wurde. Angefangen von „Stoffwechsel ankurbeln“, über „keine Kohlehydrate nach 17 Uhr“ bis „Frühstück ist das wichtigste“, oder „ist alles genetisch bedingt“. Die ganze Palette.
Skeptisch war (und bin) ich bei der Beurteilung der Fatacceptance-Bewegung, deren Motivation, die Stigmatisierung und Diskriminierung übergewichtiger Menschen zu bekämpfen, ich nach wie vor positiv finde. Das konsequente Leugnen gesundheitlicher Risiken bei Übergewicht finde ich hingegen auch hochproblematisch, besonders, wenn das von Leuten kommt, die selbst rank und schlank sind. Wenn übergewichtige Menschen selbst von sich sagen, dass sie sich wohlfühlen und keine gesundheitlichen Einschränkungen haben, ist das erstmal ok und etwas anderes, als wenn schlanke Menschen sagen, dass Übergewicht generell gar kein Problem sei. Sie haben das Problem ja auch nicht. Andere eventuell schon.

5. Welches Kapitel würdest du ergänzen?

Fällt mir spontan nix ein.

6. Was war die letzte Fettlogik, der du begegnet bist, bei dir selbst oder anderen? Wie hast du reagiert?

Mehrere. Siehe Frage 4. Solche Dinge höre ich immer noch häufig und ich ertappe mich dann gerne mal beim klugscheißen und freue mich an den erstaunten „ach echt? Interessant!“-Gesichtern. 🙂

7. Hatte Fettlogik Einfluss auf deine Körperwahrnehmung und/oder die Wahrnehmung deiner Umwelt? Falls ja: Wie genau?

Ich lebe wesentlich ernährungs- und sportbewußter. Nachdem ich das anfängliche penible Kalorienzählen mittlerweile längst wieder aufgegeben habe, weils einfach unglaublich lästig ist und mir tatsächlich jede Lust am Essen raubt, beschränke ich mich jetzt auf das intuitive Abnehmen und fahre damit erstaunlich gut. Das Abnehmen läuft langsamer, da ich natürlich unbewußt mehr esse, wenn ich nicht jeden Bissen abwiege und notiere, aber in meinem Unterbewußtsein ist der Kerngedanke „was hattest du heute eigentlich schon alles?“ einfach drin, so dass ich im Zweifelsfall auch auf einen Snack verzichten kann. Es geht also, wenn auch langsam. Damit hat erstaunlicherweise sogar geklappt (was ich nicht erwartet hätte), dass gerade jetzt in der Adventszeit, wo die duftenden Versuchungen an jeder Ecke lauern (und denen immer zu widerstehen eine Disziplin abverlangt, die ich wirklich nicht habe), die 2 kg, die ich zwischenzeitlich mal wieder drauf hatte, wieder weg sind, und ich wieder bei meiner Bilanz von -9 kg angekommen bin.
Auf meine Körperwahrnehmung selbst hatte das Buch insofern einen Einfluß, dass mir bewußt wurde, wie sehr man sich selbst belügen und sich unnötig selbst fertig machen kann. Was sich deutlich verändert hat, ist, dass ich mich wesentlich besser mit der Gewissheit fühle, etwas positives für meine Gesundheit zu tun. In mir ist keine Revolution ausgebrochen, sondern nur das gute Gefühl, mein Wohlbefinden und meine Gesundheit ein Stück weit mehr selbst in der Hand zu haben.

8. Wenn sich dein Gewicht verändert hat: Welche Veränderungen bemerkst du an dir? Wie reagiert die Umwelt?

Mittlerweile höre ich von vielen Seiten, dass ich ja ganz schön abgenommen hätte. Anfangs hielt ich das für reine Nettigkeiten, weil ich die Veränderungen an mir selbst gar nicht so massiv wahrgenommen habe. Aber das kommt mittlerweile auch von Leuten, die nichts von meiner Ernährungsumstellung wissen und keinen Grund haben, mich nur mit Nettigkeiten zu motivieren. Und ich merke es an meinen Klamotten. Meine Hosen und Shirts sitzen lockerer, in meinen Gürtel mußte ich weitere Löcher reinpieksen, bis ich mir einfach einen neuen gekauft hab.
Was ich noch kein einziges Mal gehört habe, „dass es ja nun mal gut sei“ oder „dass so schnell abnehmen ja nicht gut sein kann“. Ich habe wirklich ausschließlich sehr positive und motivierende Feedbacks bekommen. Die einzige Spitze war einmal: „du bist ja nur noch Schatten deiner selbst“, was aber scherzhaft und auch eher als Kompliment und nicht ernsthaft mäßigend gemeint war.

9. Vorher-Nacher Foto?

Vergesst es 😀

Blogstöckchen: Halloween

Ich habe lange kein Blogstöckchen mehr aufgehoben. Heute mach ich es mal wieder. Obwohl ich befürchte, dass meine Antworten nicht so im Sinne der bezaubernden Robin sind 😉
Den Grund dafür wird aber man auch in den Antworten finden.

1. Für die einen ist es ein blöder Ami-Brauch, für die anderen ein ernsthafter Feiertag: Wie ist deine Meinung zu Halloween?
Meine Meinung zu Halloween ist eigentlich die gleiche wie zu den meisten anderen Feiertagen. Es bedeutet mir schlicht gar nichts. Ich bin kein Fan, ich bin auch nicht dagegen, es ist mir ganz einfach egal. Allerdings schließe ich nicht aus, dass ich mich durch geeignete Motivation mitreißen lassen würde. Ist ähnlich wie beim Karneval. Geht mir eigentlich komplett an meinem hübschen Hintern vorbei, aber je nachdem, mit wem man so rumhängt, kann sich das ändern.

2. Feierst du Halloween und wenn ja, wie?
Überraschung: nö 😀

3. Was ist dein Lieblingskostüm?
Begründet durch den Mangel jeglicher Erfahrung in dem Bereich ist mir die Beantwortung dieser Frage leider nicht möglich.

4. Was war dein Kindheitsmonster?
Der Albtraum meiner Kindheit waren die Monster aus Jules Vernes Klassiker „Das Geheimnis der Monsterinsel“. Aus heutiger Sicht grauenhaft schlecht und billige Special Effects, aber für mich kleines Mädchen hat es damals gereicht, darauf folgend nächtelang das Licht anzulassen. 😀

5. Viele Leute schwören, nicht abergläubisch zu sein. Aber Hand auf’s Herz: Jeder glaubt doch irgendwie, Glück und Pech beeinflussen zu können. Welchem Aberglauben hängst du an?
Es mag naiv sein, aber irgendwie glaube ich daran, dass jeder Mensch eines Tages das bekommt, was er verdient. Menschen mit einem guten Herz werden ihr Glück finden und auch Arschlöcher werden eines Tages die Rechnung für ihr Arschlochsein bekommen. Zählt das auch als Aberglaube?
Bei allen anderen Glücksmythen halte ich es eher mit Dr. Eckhart von Hirschhausen:

7. Glaubst du an Geister?
Ähm nö, aber ich bin fest überzeugt, dass mein geliebter Kater vom Katzenhimmel auf mich runterguckt und auf mich aufpasst. 🙂

8. Der Tod lauert überall… In welcher Situation ist dir mal der Gedanke gekommen: “Ich hätte gerade sterben können?”
Auf der Autobahn. Ich hab gerade einen LKW überholt und war vermutlich gerade in seinem toten Winkel, als der sich dazu entschieden hat, auch auf die linke Spur zu wechseln. Ich konnte grad noch vorbeihuschen. Es hat nicht viel gefehlt, und es hätte mich an die Leitplanke gequetscht.

9. In unserer heutigen Zeit wird der Tod gerne ausgeblendet. Wie gehst du persönlich damit um?
Nun, berufsbedingt ist das ein Teil meines Alltags, mit dem ich irgendwie umgehen muß. Nirgendwo sonst sehe ich so deutlich vor Augen – man verzeihe mir meinen Pathos – dass das irdische Dasein endlich ist. Die Erkrankung meines Vaters hat da noch mal ne schmerzhafte Extra-Prise obendrauf gestreut. Daher sei mir verziehen, dass ich keinen Extra Tag brauche, um das Thema Tod zu zelebrieren.

10. Ich lege dir 1000 Euro in bar auf den Tisch und einen Zettel, auf dem steht “Hiermit verkaufe ich dem Besitzer dieses Vertrags meine Seele”. Würdest du das Geld nehmen und ihn unterschreiben?
Ähm, nö. Weil ich keinen Cent Vertrauen in solche windigen Verträge habe. Ich weiß genau, dass da irgendwo ne Falle ist 😀

Und ich werfe weiter an Maren, Muschimieze und Ninia LaGrande

Lies mal wieder

Huch, ich hab ein Blogstöckchen gefunden, was Robin mir zugeworfen hat. Da sag ich doch artig danke 🙂

Es geht um 5 Bücher, die ich noch vorhabe, dieses Jahr zu lesen. Dadurch sind mir gerade 2 Dinge bewußt geworden.

1. Ich bin schon lange nicht mehr dazu gekommen, mich mit einem guten Buch relaxt auf meine Couch zu verkrümeln

2. Ich hab seit Langem einige ungelesene Bücher in meinem Schrank stehen.

Das überrascht mich selbst eigentlich insofern, weil es mir mit Büchern genauso geht wie mit CDs, DVDs und schönen Dessous: Wenn ich in ein entsprechendes Geschäft gehe, bleibe ich da selten unter einer Stunde drin und gehe noch seltener mit leeren Händen raus. Ich liebe es, durch die Gänge zu schlendern und danach zu stöbern, was mich ansprechen könnte. Ich halte dabei eigentlich nie Ausschau nach bestimmten Autoren, sondern eher nach Genres, wonach mir halt grad so ist. Ich liebe es, Klappentexte zu lesen und danach zu urteilen, ob ich Lust drauf kriege oder nicht. Das kann anspruchsvolle Fachliteratur sein, Comedy oder auch mal übelster Trash-Splatter-Horror. Und alles dazwischen.

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Mein Maskulismus?

Wie jetzt schon viele mitbekommen haben dürften, hat Erzählmirnix ein Maskustöckchen in die Luft geworfen und einige haben den Wunsch geäußert, diese Fragen auch von Feministinnen beantwortet zu bekommen. Nachdem ich erst keine Lust hatte, und dann auch nicht wußte, was ich Robins gewohnt erfrischenden Antworten, denen ich mich nur anschließen kann, noch ergänzend hinzufügen könnte, will ich dann doch mal anfangen und tippe einfach mal los. Mal sehen was dabei rumkommt.

1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht – oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?

Gesetz dem Fall, ich MÜSSTE mich einem Maskulismus anschließen, wäre das zunächst mal einer, der in seinem Namen keine pauschale Anti-Haltung gegenüber Feministinnen trägt. Sowas ist schon mal per se einfach nur riesengroße dumme Scheiße. Wer mit seinem Label schon demonstriert, dass er alles was irgendwie feministisch ist, ablehnt, aber nichts darüber aussagt, wofür er steht, zeigt von vornherein ein Mega Brett vor dem Kopf. Das mal als erstes.
Ein Maskulismus, mit dem ich am ehesten symphathisieren würde, wäre einer, der nicht nur Väter in Sorgerechtsfragen unterstützt, sondern der auch erkennt, dass es auch eine Sorgepflicht gibt. Es wäre einer, der Männer als Gewaltopfer wirklich ernst nimmt (womit ja kurioserweise viele Männer selbst ihre Schwierigkeiten haben) und nicht nur dann, wenn die Täter weiblich sind. Einer, der geschlechtsunabhängige Probleme auch geschlechtsunabhängig betrachtet. Einer, der für das Adoptionsrecht für homosexuelle Paare kämpft. Einer, der wenn schon, dann bitte konsequent Homophobie bekämpft und sich nicht nur mit schwulen Männern solidarisiert. Einer, der mehr Argumente hat als dass der Feminismus an allem Schuld ist.

2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?

Der letzte Teil der Frage fällt ja hier für mich weg. Aber den ersten Berührungspunkt mit dem Thema hatte ich schon vor etlichen Jahren, bei meinen ersten zaghaften Anfängen, in politischen Foren mitzudiskutieren, die zwar nicht explizit maskulistisch waren, wo sich aber selbige Vertreter wortreich herumgetrieben haben und dies immer noch tun. Lange bevor ich auch nur darüber nachgedacht habe, selbst zu bloggen. Lange bevor es mich als „onyx“ gab. Und lange bevor ich mich selbst auch nur ansatzweise bewußt in irgendeiner Form profeministisch verortet habe. Und diese erste Berührung war für mich erschreckend. Ich kann es nicht anders sagen. Einfach nur erschreckend. Was ich da an Menschenverachtung, Häme, Hass und Aggression gegenüber Frauen vernommen habe, ging auf keine Kuhhaut. Mir war zwar klar, dass das großteils nur Maulhelden sind, die anonym die Klappe aufreißen. Aber ich wurde auch Zeuge davon, dass der Hass von Maskulisten weiter geht als Frauen im Internet zu beleidigen und zu beschimpfen, sondern bis ins reale Leben von Frauen eingreift. Dass ich mich daraufhin auf der feministischen Seite positionierte, war daher nur eine Frage der Zeit. Nachdem ich einige Jahre damit verbracht habe, mit Maskulisten diskutieren zu wollen, dies aber von der Erkenntnis gekrönt war, dass mein Toaster diskussionsfähiger ist, als der Großteil dieser Truppe, hat sich mein Verlangen dahingehend so ziemlich reduziert. Nach meiner Erfahrung ist eine fruchtbare Diskussion, die ohne persönliche Angriffe auskommt, leider nur mit sehr wenigen möglich.

3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?

Ja die gibt es durchaus, auch wenn man es kaum glauben mag. Zumindest gab es die. Bei einem meiner Ex-Partner habe ich gesehen, wie sehr Männer darunter leiden können, wenn ihnen ihre Kinder vorenthalten werden. Es war sehr schwer für mich, machtlos daneben zu stehen und das mit ansehen zu müssen.

4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?

Hm. Wenn man danach geht, wie Maskulisten sich eine „gerechte Welt“ so vorstellen, würde diese wohl so aussehen, dass Frauen in einer Ehe vollkommen anspruchslos ihren Männern in jeder Hinsicht und jederzeit zur Verfügung stehen, und nach einer Ehe als vollkommen selbständige Individuen ihren Lebensunterhalt für sich und ihre Kinder selbst erarbeiten. Solche Sachen wie Unterhalt gäbe es nicht. Es wäre gesetzlich festgelegt, dass Kinder bis zur Einschulung reine Frauensache sind, weil, erst danach kann mann ja auch mit ihnen etwas anfangen. Sorgerecht würde sich darauf beschränken, jedes Wochenende mit dem Sohnemann zum Fußball zu gehen. Um Verhütung hätten sich ebenfalls nur Frauen zu kümmern, aber bitte nur unter männlicher Kontrolle. Ein BMI über 22 und Beziehungen, in denen SIE älter ist als ER, wären verboten. Jedem Mann stünden gesetzlich 3 Frauen zu. Eine sexy Hexy zum vögeln, eine Karrierefrau, die das Geld ranschafft und ein Hausmütterchen, das sich um Kinder und Küche kümmert. Seitensprünge von Männern wären nicht erwähnenswerte Kleinigkeiten, von Frauen wären sie strafbar. Vergewaltigung wäre nicht nur in der Ehe wieder straffrei, sondern komplett aus dem Strafgesetzbuch gestrichen. Logisch, denn in einer Masku-Traumwelt gäbe es nur allzeit bereite Frauen, die stets zu Willen sind (aber natürlich nur solange sie maximal 25, schlank und sexy sind, ansonsten sind sie bestenfalls noch als Hausfrauen zu gebrauchen). Frauen dürften nicht mehr wählen oder studieren, würden mit 18 zwangsverheiratet und geschwängert und nach Gutdünken des Mannes auch gern mal gezüchtigt.
Ein Mann, der viele Frauen vögelt, gälte als erfolgreicher Womanizer und eine Frau, die das gleiche tut, wäre eine billige Schlampe, die man einfach so begrabschen kann, weil die treibts ja eh mit jedem. Belästigten und vergewaltigten Frauen würde nicht geglaubt, weil, Vergewaltigung gibts ja nicht. Sie würden als hysterisch gelten, es würde ihnen unterstellt, sich alles nur einzubilden, weil das ja eigentlich nur Komplimente seien. Äh, Moment…

5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?

Natürlich gibt es da Dinge. Sexismus in jeglicher Form z.B. Im Alltag, im Beruf, in den Medien.
Welche Rolle da der Maskulismus spielt? Nun, er könnte einfach mal beginnen, diese Dinge zu realisieren und nicht immer zu leugnen und nichtig zu reden oder Victim Blaming zu betreiben.

6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?

Wo soll ich hier anfangen?

-Verbale Aggression
-HateSpeech
-Verschwörungstheorien
-Mimimi
-Herbei gesehnter Backlash
-Ständige Feindseligkeit gegenüber allem, was mit „femi“ zu tun hat
-Das Unvermögen, Fehler bei sich selbst zu sehen und die Schuld nur bei anderen (also Frauen) zu suchen
-Rechtfertigung von Sexismus mit „wirdmandochnochsagendürfen“ und biologistischem „Männer sind eben so“- und „Frauen wollen es doch so“-Gedöns
-Ständiges Ablenken von Kritik und Projezieren auf andere („Ja aber Männern gehts viiiiel schlechter…!“, „Ja aber Frauen haben doch auch…!“, „Ja aber diese Femis…!“)
-„Kennste eine-kennste alle“-Schubladen
-Das generelle schwarz-weiße Feindbilddenken („stimmst du mir nicht 100%ig zu, bist du der Feind!“, „sagst du was kluges, kannst du keine Feministin sein!“)
-Diese ewigen langweiligen Keulen, wenn keine Argumente mehr da sind (Männerhass, Sexhass, Pudel…)
-Ständige latente oder tatsächliche Abwertung von Frauen in so ziemlich allen Masku-Diskussionen
-Zensur-Geheule, wenn man Beiträge nicht freischaltet oder Twitter-User blockt
-die generelle negative trotzige Anti-Haltung ohne Inhalt, Hauptsache das Feindbild Feminismus steht fest und dominiert sämtliche Diskussionen
-die Parallelen zum Rechtsextremismus

7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?

Ums kurz zu machen: keine guten. Die häufigste Erfahrung ist die, dass mir zunächst mit (scheinbarer) Diskussionsbereitschaft entgegengekommen wurde, die sich aber recht schnell in einen unglaublichen arroganten und herablassenden Beißreflex verwandelt hat, wenn man irgendwas kritisches gesagt hat und – pfui Deibel – auch noch dabei geblieben ist. Oder man wird gleich niedergepöbelt, sobald man ansatzweise feministische Positionen durchschimmern lässt. Dass das irgendwann jegliche Lust raubt, mit solchen Leuten zu diskutieren, dürfte nahe liegen. Siehe auch Punkt 2.

8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?

Ich würde dafür kämpfen, das traditionelle Männlichkeitsbild des harten Kriegers in seiner steinzeitlichen Starrheit zu lösen und alternative Lebensentwürfe unterstützen. In einer Gesellschaft, in der ein Mann nur dann ein Mann ist, wenn er ein starker Indianer ist, werden es Männer, die Gewaltopfer werden, immer schwer haben, akzeptiert zu werden. In so einer Gesellschaft will ich aber nicht leben.

Feiertags-Stöckchen

Ich erlaube mir mal Isabella Donnerhalls Feiertagsstöckchen aufzufangen.

1. Gibt es etwas, das du immer wieder verschenkst? Wenn ja, warum?

Hm, nee. Da ich aus dem Alter raus bin, wo Geschenke noch große Überraschungen sind, informieren wir uns vorher, was besonders gewünscht oder gebraucht wird. Oder ob überhaupt. Den letzten Ausweg „Gutschein“ finde ich ziemlich langweilig. Da kann man gleich Geldscheine überreichen.

2. Wie sollte dein Familienwappen aussehen?

Ein Ringelreih aus lauter sturen Steinböcken, die sich mit der einen Hand friedlich halten und umarmen und mit der anderen den Vogel zeigen.

3. Nach welchen Kriterien suchst du morgens dein Outfit aus?

1. Wetter
2. Wohlfühlfaktor
3. Obs noch/wieder passt.
4. Alltagstauglichkeit
5. Anlass
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50. Wie es wohl andere finden

4. Gibt es einen Trick, um ungebetene Gäste wieder los zu werden?

Kann ich nicht viel zu sagen. Ich habe selten ungebetene Gäste. Aber wenn ich Leute wirklich loswerden will, hat das meistens plausible Gründe, die ich auch offen sagen kann.

5. Beim wem hast du dich zuletzt bedankt und warum?

Vorhin bei der Kassiererin an der Lidlkasse, die mir ein schönes Wochenende gewünscht hat. Da die das vermutlich vertraglich vorgeschrieben bekommen, das zu jedem zu sagen, habe ich mit all meiner gekonnten Freundlichkeit das gleiche zurück gewünscht. Hach was bin ich nett!

6. Welche Berufsgruppe sollte mehr Twittern/Bloggen?

Die sonst nie gehört werden, weil sie keine Zeit oder keine Möglichkeit zum twittern oder bloggen haben.

7. Welche Sache – außer Fotos – hebst du aus reiner Sentimentalität auf?

Alte Bücher/Videos/Musikkassetten. Und meine Kuscheltiere! Im Leben werd ich mich nie freiwillig von meinen plüschigen Freunden meiner Kindheit trennen!

8. Welchen Geruch assoziierst du mit deiner Kindheit?

Nudeln mit Tomatensoße und Jadgwurst. War mein Lieblingsessen als Kind.
Wassermalfarbe. Ich hab leidenschaftlich gern gemalt. Zum Leidwesen meiner Eltern hab ich mich dabei nicht nur auf dafür vorgesehene Materialien beschränkt :mrgreen:

9. Mit welchem kleinen/wunderlichen Ritual beendest/beginnst du ein Jahr?

Bei mir gibts keine festen Rituale. Ich nehme es so wie es kommt. Außer, dass ich jedesmal darüber den Kopf schüttele, wieviel Kohle an Silvester in den Himmel geschossen wird.

10.Was soll das Internet 2014 außer Helene Fischer heiß debattieren?

Wer ist Helene Fischer?
Außerdem interessiert mich brennend, welche Promipaare sich finden werden und wer schon wieder schwanger ist.

Oder war die Frage ernst gemeint? oO

………………

Und jetzt ich? Ok.

1. Weihnachtsmuffel oder Fan? Feierst du mit allem drum und dran mit Festessen, Dekoration und große Familienfeier oder bist du froh, wenn der Rummel vorbei ist?

2. Was war das scheußlichste, was du je geschenkt bekommen hast und was hast du damit gemacht?

3. Was ist das erste, was du nach den Feiertagen machst?

4. Duschen oder baden?

5. Gardinen oder Jalousien?

6. Welches Thema/welcher Promi war völlig ungerechtfertigt groß in den Medien präsent?

7. Dein heimlicher Wunsch fürs kommende Jahr? (komm schon, wir sind unter uns 😉 )

8. Was ist deine genialste Ausrede für die Dinge, die du dieses Jahr wieder nicht geschafft hast?

9. Was war das schönste, das du dir in diesem Jahr selbst gegönnt hast?

10. Gibt es einen Menschen, den du in diesem Jahr kennengelernt hast und den du definitiv nie wieder sehen willst? Und warum nicht?

……………………..

Wie immer werfe ich alles in den Himmel. Wer ihn fangen will, bitte sehr.