antifeministische Widersprüche

Bekanntermaßen ist der Antifeminismus von sehr vielen Unlogiken und Widersprüchen durchsetzt, die mir schon seit langer Zeit immer wieder auffallen. Ich versuche das mal in einer kleinen Übersicht etwas thematisch aufzudröseln.
(Keine Garantie auf Vollständigkeit)

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Warum arbeiten Menschen in der #Altenpflege?

Das Figürchen „Anne Nühm“ hat mal wieder recht interessante Einblicke in ihr Menschenbild gewährt und einen Artikel geschrieben, in dem sie fragte, was Menschen dazu veranlasst, einen Pflegeberuf zu ergreifen. Das heißt, sie fragte weniger, sondern stellte einige Mutmaßungen an und brillierte in diesem Elaborat mit einer bemerkenswerten Unkenntnis und Menschenverachtung.

Ich konnte meine angewiderte Reaktion nicht zurückhalten und twitterte spontan

Sie fragt, was Menschen dazu treibt, in der Altenpflege zu arbeiten und vermutet „eine Kombination aus Torheit, Masochismus und Helfersyndrom“, bzw „die perverse Lust, Menschen, die ihre Würde verloren haben, in ihrem Leid zu sehen, und ihnen den eigenen Willen aufzuzwingen“ und „Altenpflege machen wohl wirklich nur Leute, die aufgrund mangelnder anderer Fähigkeiten keine anderen Berufsoptionen haben.“ (sic)

Ich hingegen frage, was Menschen dazu treibt, sich derart menschenverachtend zu äußern. Nicht nur über die Menschen, die dort arbeiten, sondern auch die Pflegebedürftigen, über die ihr nur Attribute wie „gewalttätig, bösartig, renitent, und haben ihre Ausscheidungsfunktionen nicht mehr unter Kontrolle“ einfallen. Außerdem fragt sie „Was nützt es, wenn der Körper nur noch eine leere Hülle ist, dessen Vitalfunktionen zwar noch einigermaßen funktionieren, die Persönlichkeit jedoch bereits tot ist.“ (sic)

Sie scheint einfach nicht zu wissen, dass die Persönlichkeit von Demenzkranken keineswegs tot ist, aber das nur am Rand. Sie berichtet über negative Erfahrungen mit ihrer dementen Oma. Tja aus meiner Erfahrung heraus kann ich allein aus diesen Schilderungen schon bestimmte Dinge aus deren Familienleben vermuten, aber das würde hier zu weit führen. Wer ein so negatives Menschenbild hat, wer bei anderen nur negative Dinge sieht, die nicht in die eigene heile Welt passen, muß sich nicht unbedingt wundern, wenn dieses negative Gefühl auch zurückkommt.

Sie betont, dass sie zwischen Kranken- und Altenpflege unterscheidet. Weil die Kranken werden irgendwann wieder gesund und werden wieder Leistungsträger, aber die Alten sind ja nur alt und fallen anderen zur Last. Und darum ist Altenpflege „das Letzte!“ (sic)

Menschen wie sie sind es, die dem Berufsstand der Pflege abwertend gegenüberstehen und ein negatives Bild von „nur Arsch abwischen“ vermitteln. Sie können sich in ihrer kleingeistigen Welt nicht vorstellen, dass die Arbeit in der Pflege sehr viel mehr beinhaltet, als sich mit den „bösartigen, gewalttätigen, renitenten“ Leuten rumzuschlagen. Dass es Menschen gibt, die einen Sinn darin sehen, nicht nur stupide am Computer rumzusitzen, sondern mit ihrer Arbeit Menschen trotz ihrer schweren Erkrankung ein Stück Würde zu geben. Vielleicht etwas, was sie überhaupt nicht kennt. Anders kann ich mir dieses herablassende Gerede nicht erklären.

Und ich bin meinerseits froh, dass solche Menschen NICHT in der Pflege arbeiten. Dort braucht man nämlich Menschen, die kognitiv, physisch und psychisch stark belastbar sind und für die alte und kranke Menschen kein wertloser Ballast sind.

Allerdings muß ich auch sagen, ich bin wenig bis gar nicht überrascht über diesen „Inhalt“. Rundet es doch das Bild, das ich von ihr habe, ziemlich stimmig ab.

Warum der #Pflegestreik ein feministisches Thema ist

Zum ersten Mal fiel er mir Ende Juni in die Augen. Der Hashtag #Pflegestreik. Damals hab ich noch gar nicht so richtig wahrgenommen, welche Bedeutung er eigentlich hatte.
So richtig bewußt wurde er mir ein paar Tage später. Ich klickte mich durch und dachte

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