mal wieder: Sexistische Werbung

Ich hab mal wieder ein bisschen herumgestöbert und habe ein erschreckend großes Sammelsurium an widerlicher und sexistischer Werbung entdeckt. Zum Teil zwar schon älter, aber eben nach wie vor im Netz abrufbar. Frauen als käufliche Ware, nackte Frauenkörper ohne thematischen Bezug zum beworbenen Produkt, Frauen als rein sexuell verfügbares unterwürfiges Objekt, zum dumm, mit Technik umzugehen – alle Klischees werden wieder mal bedient.
Zur Frage, ab wann Werbung sexistisch ist, gibt die Stadt Zürich einen kleinen Denkanstoß.
Zum allgegenwärtigen Vorwurf, „ob man denn keinen Spaß verstünde, schließlich sei das alles ja nur Satire“, wenn man sexistische Werbung anprangert, hat diese Seite ebenfalls einen Tip:

Humor und Ironie sind positive Elemente in der Werbung. Sie dürfen jedoch nicht als Entschuldigung dafür herhalten, dass Frauen oder Männer in überholten Stereotype abgebildet werden. Falls in einem parodistischen Sinn mit Geschlechterstereotype und Klischees gespielt wird, muss dies auch klar als ein Spiel wahrgenommen werden können.

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„Deutsche Schlampe“ – Deutschenfeindlichkeit oder Frauenfeindlichkeit?

Ein erneuter Fall von ignorierter Frauenfeindlichkeit.
Welt.online berichtet, dass Familienministerin Kristina Schröder fordert, Deutschenfeindlichkeit stärker zu debattieren. Sie selbst sei schon als „deutsche Schlampe“ beschimpft worden. So weit, so schlecht.

Allerdings frage ich mich, warum soll hier über Deutschenfeindlichkeit diskutiert werden? „Deutsch“ allein ist keine Beschimpfung. „Schlampe“ schon. Aber darüber wird wiedermal kein Wort verloren. Als Schlampe beschimpft zu werden, ist keinen Aufreger wert. Aber „deutsche Schlampe“, das geht gar nicht. Würde sie es überhaupt thematisiereren, wenn sie „nur“ als Schlampe, nicht als deutsche Schlampe beschimpft würde? Oder würde sie eine Debatte über Blödenfeindlichkeit fordern, wenn sie als blöde Schlampe beschimpft worden wäre? Ist diese Frauenfeindlichkeit wirklich schon so weit, dass sexistische Beschimpfungen nicht als solche wahrgenommen werden, wie ich in einem anderen Beitrag thematiert habe?

Leben als Frau – Zuckerschlecken?

Wer hat es eigentlich leichter im Leben? Frauen oder Männer?

Was auf den ersten Blick eine dumme Frage ist, und auf den zweiten eigentlich auch, scheint für manche – zumindest in gewissen ideologischen Kreisen – recht eindeutig: Frauen werden mit dem goldenen Löffel im Mund geboren und es wird ihnen alles geschenkt, während Männer ihr ganzes Leben lang gegen Unterdrückung und Diskriminierung kämpfen müssen und Opfer der feminisierten Gesellschaft sind.

Fakt ist: Sexismus ist Teil unseres Alltags, und zwar so sehr, dass wir ihn ein Stück weit gar nicht mehr wahrnehmen oder als gottgegeben und natürlich hinnehmen. Aber wen trifft Sexismus stärker? Wer leidet stärker darunter? Per Definition bedeutet Sexismus eine Diskriminierung nur aufrund seines Geschlechts. Wenn wir uns die typischen Geschlechterdebatten anschauen, nehmen sich beide Seiten nichts, wenn es darum geht, den Sexismus gegen das eigene Geschlecht besonders hervorzuheben. Ok, das ist nachvollziehbar. Nicht nachvolziehbar und auch nicht gerechtfertigt ist es, Sexismus gegen das andere Geschlecht als nicht existent, oder bestenfalls noch als harmlos abzutun.

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